Mehr als nur Stahl: Die entscheidenden Kriterien beim Kauf eines 19-Zoll-Netzwerkschranks

Mehr als nur Stahl: Die entscheidenden Kriterien beim Kauf eines 19-Zoll-Netzwerkschranks

Ein Netzwerkschrank. Ein Kasten aus Stahl, in den man die ganze IT-Technik packt. Schnell eines der günstigen Modelle bestellt und fertig. Doch das ist ein Trugschluss. Ein Netzwerkschrank ist kein passives Möbelstück. Er ist ein aktiver Teil der Infrastruktur, der über die Stabilität, Sicherheit und Langlebigkeit des gesamten Netzwerks entscheidet. Wer hier am falschen Ende spart, kauft zweimal oder leidet unter den Folgen. Denn zwischen einem einfachen Stahlgehäuse und einem professionellen Schrank liegen Welten.

Die richtige Größe: Höhe, Breite und vor allem Tiefe

Die erste Frage ist immer nach der Größe. Die Breite ist durch den Netzwerkschrank 19 Zoll Standard quasi vorgegeben. Aber die Höhe und die Tiefe sind entscheidend. Die Höhe wird in Höheneinheiten, kurz HE, gemessen. Eine Höheneinheit entspricht 44,45 Millimetern. Zählen Sie zusammen, wie viele Höheneinheiten Ihre aktuellen Geräte benötigen. Und dann planen Sie großzügig Puffer ein. Nichts ist ärgerlicher als ein Schrank, der nach einem Jahr schon wieder zu klein ist. Mindestens 20 bis 30 Prozent Reserve für zukünftige Erweiterungen sind eine gute Regel. Doch der stille Stolperstein ist oft die Tiefe. Messen Sie Ihr tiefstes Gerät, meist ein Server, und rechnen Sie mindestens 10 bis 15 Zentimeter dazu. Dieser Platz wird für die Verkabelung und vor allem für die Luftzirkulation dringend benötigt. Ein zu flacher Schrank ist ein Garant für Hitzestau.

Ein kühler Kopf für heiße Technik: Türen und Belüftung

Elektronik hasst Hitze. Sie ist der häufigste Grund für Ausfälle und eine verkürzte Lebensdauer. Die Art der Tür hat hier einen riesigen Einfluss. Eine Sichttür aus Glas sieht schick aus und dämmt Geräusche. Für ein kleines Netzwerk im Büro mag das reichen. Sobald aber mehrere aktive Komponenten oder Server im Schrank arbeiten, ist sie eine schlechte Wahl. Sie blockiert den Luftstrom. Die professionelle Lösung sind perforierte Türen. Die kleinen Löcher in Front- und Rücktür erlauben eine natürliche Luftzirkulation. Die warme Abluft kann entweichen, kühle Luft kann nachströmen. Wenn das nicht reicht, muss eine aktive Belüftung her. Lüftereinheiten im Dach des Schranks saugen die heiße Luft gezielt ab. Die Investition in ein gutes Kühlkonzept ist eine Investition in die Zuverlässigkeit des Netzwerks.

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Praktische Helfer im Alltag: Zugang und Kabelmanagement

Ein Netzwerkschrank wird nicht nur einmal bestückt. Er ist ein Arbeitsplatz. Ständig muss etwas geändert, gewartet oder erweitert werden. Deshalb ist die Zugänglichkeit so wichtig. Abnehmbare Seitenwände sind Gold wert. So kommt man bequem von der Seite an die Verkabelung, ohne sich verrenken zu müssen. Achten Sie auch auf die Kabeleinführungen. Gibt es Öffnungen im Dach und im Boden? Sind diese groß genug und am besten mit Bürstenleisten versehen, um Staub fernzuhalten? Ein gutes Kabelmanagement ist kein Spleen von Ordnungsfanatikern. Sauber verlegte Kabel sorgen für einen besseren Luftstrom und eine viel einfachere Wartung. Details wie eine stabile Rahmenkonstruktion, leichtgängige Schlösser und eine hochwertige Lackierung runden das Bild ab. Am Ende ist es ganz einfach. Ein guter Schrank macht die Arbeit leichter. Ein schlechter macht sie zur Qual.