Messestandort Deutschland: Hier versammelt sich die Welt

Messestandort Deutschland: Hier versammelt sich die Welt

Spitzenreiter im internationalen Vergleich: Deutschland veranstaltet jährlich ca. 180 Messen und Fachtagungen. Von Agrarwirtschaft über Gaming bis zur Sportindustrie: Es gibt kaum ein Thema, dem keine Messe gewidmet wird. Von dem großen Interesse profitieren dabei auch die einzelnen Standorte und die regionale Wirtschaft.

Lange Schlangen, viel Andrang, namhafte Aussteller: Die Leipziger Buchmesse bewies im März 2025 wieder, dass mit einem guten Konzept und interessanten Inhalten überregionale Aufmerksamkeit generiert werden kann. Zur diesjährigen Messe, bei der Norwegen als Ehrengastland fungierte, kamen rund 300.000 Besucher aus aller Welt, die einen informativen Ausflug in die sächsische Messestadt planten. Auch die Stadt Leipzig zog nach Ende der Messe ein positives Fazit: Mehr als 80 Prozent der Besucher kamen von außerhalb von Leipzig, was wiederum den Touristiksektor hinsichtlich der Hotelbuchungen und Gastronomie fördert. Ein wertvolles Zusammenspiel, was sich landesweit etabliert hat.

An über 70 Messestandorten, die sich von Norden bis Süden erstrecken, sind die mehrtägigen Veranstaltungen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Dabei spielen keineswegs nur Berlin, Hamburg oder München eine wichtige Rolle. Auch kleinere Orte wie Karlsruhe, Baden-Baden oder Ravensburg laden regelmäßig zu Branchenevents und Messen ein. So gehört die „Oberschwabenschau“ in Ravensburg zu den traditionsreichen Terminen für Landwirtschaft und Verbraucher. Zwischen 60.000 und 70.000 lokale und internationale Besucher sind somit für mehrere Tage vor Ort. Auch wenn solche Messen nur bedingt in der Presse auftauchen, zahlen sie auf das Standing des Messestandortes ein.

Internationale Flaggschiffe

Ringen um Aufmerksamkeit müssen dagegen Veranstaltungen wie die Berlinale oder die GamesCon in Köln keineswegs. Sie zählen branchenübergreifend zu den Aushängeschildern und sind aus den jährlichen Veranstaltungsprogrammen kaum wegzudenken. Allein die Berlinale lockte 2024 eine halbe Million Besucher in die Hauptstadt. Kreative, Künstler, Filmemacher und Schauspieler fanden sich auf den roten Teppichen, aber auch in Indie-Kinos zusammen, um die große Welt des Films gebührend zu feiern. Abgerundet wird die Berlinale jährlich durch Workshops, Panels, Diskussionsrunden sowie dem European Film Market.

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Einen ähnlichen Eindruck hinterlässt die GamesCon, die jährlich in Köln Publisher, Entwickler und Gaming-Fans zusammenbringt. Im Jahr 2024 reisten ca. 335.000 Besucher in die Domstadt, um neue Games auszutesten, bekannte Twitcher und Streamer zu treffen oder einfach mit Gleichgesinnten die Liebe zum Gaming zu feiern. Ob Retro-Gefühle bei Jump’n’Run-Spielen oder dem cleveren Tüfteln bei Strategiespiele für Mac OS: Die Genre-Vielfalt und die Plattform-Crossover-Möglichkeiten stellen riesige Schnittstellen zum Austausch und gemeinsamen Zocken dar. Besonders das Spielen von PvP- oder MMORTS-Games findet immer mehr Anklang unter Nutzern. LAN-Partys sind somit fester Bestandteil der Messe, bei denen es sich empfiehlt, rechtzeitig einen Platz zu sichern.

Massiver Ertrag: Messetage bringen Geld

Eine Analyse der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe belegt, dass allein in Berlin ein Euro Messeumsatz gleich sechs Euro Kaufkraft ausmacht. Hochgerechnet auf einen beispielhaften Messeumsatz von 250 Euro werden somit 1.500 Euro für weitere Produkte oder Übernachtungen seitens der Besucher ausgegeben. Für die Städte eine enorme Einnahmequelle, die Steuergelder und Haushaltskassen regelmäßig füllt. Bei einer Gesamtbesucherzahl von ca. 10 Millionen Besuchern spielt Deutschland zweifelsfrei in der Oberliga mit und wird auch in den kommenden Jahren für spannende Themen und interessante Messetage sorgen.