Wenn die Wohnung zu groß wird: Strategien für den Umzug im Alter

Wenn die Wohnung zu groß wird: Strategien für den Umzug im Alter

Viele ältere Menschen leben in Wohnungen oder Häusern, die einst für Familien mit mehreren Personen ausgelegt waren. Ziehen die Kinder jedoch aus oder verstirbt der Partner, bleibt die große Wohnfläche – mit allen Herausforderungen, die diese mit sich bringt. Zu diesen gehören hohe Energiekosten, beschwerliche Wege, ein hoher Pflege- und Instandhaltungsaufwand. 

Gleichzeitig steigt bei vielen Menschen im Alter das Bedürfnis nach mehr Übersichtlichkeit, Barrierefreiheit und Nähe zu Versorgungseinrichtungen. Ein Umzug in eine kleinere, altersgerechte Wohnung bedeutet dann eine große Erleichterung, sowohl emotional als auch körperlich und finanziell.

Der richtige Zeitpunkt: Besser früher als zu spät

Statistiken des Statistischen Bundesamts zeigen, dass Menschen ab 65 Jahren im Schnitt über die meiste Wohnfläche pro Kopf verfügen – nämlich über rund 68,5 Quadratmeter. Das ist deutlich mehr als in anderen Altersgruppen. 

Gleichzeitig steigt jedoch durch eine nachlassende Mobilität oder gesundheitliche Probleme die Wahrscheinlichkeit, in der gewohnten Umgebung im Alltag Einschränkungen zu erleben. Diejenigen, die rechtzeitig planen, sich aktiv mit ihren Wohnbedürfnissen auseinandersetzen und Veränderungen nicht scheuen, können später unnötigen Stress vermeiden.

In diesem Zusammenhang kann beispielsweise eine Haushaltsauflösung mit Wertanrechnung hilfreich sein. Noch verwertbare Möbel, Antiquitäten oder Sammlerstücke werden auf die Dienstleistung angerechnet, wodurch sich die Gesamtkosten für den Umzug senken lassen. Besonders bei der Reduktion von Hausständen mit jahrzehntelanger Geschichte stellt dies eine sinnvolle Entlastung dar.

Worauf bei der neuen Wohnung zu achten ist

Ein altersgerechter Wohnraum muss nicht groß sein, aber funktional. Barrierefreiheit stellt in diesem Kontext ein zentrales Kriterium dar, etwa in Form von breiten Türen, einem stufenlosen Zugang, einem Aufzug im Haus und einem ebenerdigen Bad. Darüber hinaus sollten Infrastruktur und Nahversorgung stimmen. Menschen, die öffentliche Verkehrsmittel, Arztpraxen, Apotheken und Einkaufsmöglichkeiten fußläufig erreichen können, bleiben länger selbstbestimmt.

Siehe auch  Altstadtflair vs. Neubau-Chic: Warum sich Stadtbilder rasant verändern

Außerdem werden heute in vielen Regionen Wohnprojekte mit Serviceangeboten – wie betreutes Wohnen oder generationenübergreifende Wohnmodelle − gefördert und bieten zusätzlichen sozialen Anschluss. Informationen hierzu geben unter anderem die kommunalen Seniorenberatungsstellen oder die Verbraucherzentralen.

Umziehen mit System und Unterstützung

Ein Umzug im Alter ist nicht nur eine logistische Herausforderung, sondern in den meisten Fällen auch ein emotionaler Einschnitt. Entsprechend wichtig ist es, frühzeitig mit der Vorbereitung zu beginnen. 

Empfehlenswert ist es, Schritt für Schritt vorzugehen: Zunächst sollten alle Räume kritisch begutachtet und Dinge, die nicht mehr gebraucht werden, aussortiert werden. Wertgegenstände lassen sich eventuell verkaufen, verschenken oder spenden.

Spezialisierte Umzugsunternehmen für Senioren bieten neben dem reinen Transport auf Wunsch auch Unterstützung beim Packen, Abbau der Möbel und Aufbau in der neuen Wohnung. Einige Anbieter kümmern sich sogar zudem um die finale Übergabe des alten Wohnraums, inklusive Reinigung und Schlüsselabgabe.

Finanzielle Fördermöglichkeiten nutzen

Ein Umzug kostet Geld – insbesondere, wenn bauliche Maßnahmen notwendig werden oder professionelle Hilfe in Anspruch genommen wird. 

Die Pflegeversicherung übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen − abhängig vom Pflegegrad und der Notwendigkeit − Zuschüsse für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen bis zu 4.000 Euro. Auch Umzugskosten können bezuschusst werden, sofern mit dem Wohnungswechsel eine deutliche Verbesserung der Wohnsituation einhergeht.

Zusätzlich gibt es kommunale oder gemeinnützige Initiativen, die bei der Organisation und Durchführung unterstützen. Es lohnt sich, beim örtlichen Pflegestützpunkt oder Sozialamt nachzufragen. Wichtig: Frühzeitig informieren, da Förderungen meist vor Beginn der Maßnahme beantragt werden müssen.

Ein Neuanfang für Klarheit und Komfort

Der Schritt aus der langjährigen Wohnung in ein neues, angepasstes Zuhause gestaltet sich groß, aber oft ist er notwendig und entlastend. Diejenigen, die sich bewusst mit dem Thema auseinandersetzen, behalten die Kontrolle über den Übergang und können selbstbestimmt entscheiden. 

Siehe auch  Maximiere den Raum: Top Strategien für effiziente Bürogestaltung

Eine gute Vorbereitung, die gezielte Auswahl der neuen Wohnform und das Nutzen vorhandener Unterstützungsangebote sorgen dafür, dass der Wohnwechsel eher als Befreiung anstatt als Belastung empfunden wird.